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Hallo zusammen !

kaum habe ich im Studium das Fach "elektromagnetische Verträglichkeit", schon hab ich das erste Problem.
hat ein Seitenteil mit Acrylglas, Originalzubehör von Chieftec.
Seit kurzem besitze ich auch einen DVB-T-Reciever (für die, die es nicht wissen: für digitalen, terrestrischen Fernsehempfang). PC und Reciever / Antenne sind räumlich ca. 3 Meter vom PC entfernt.

Nun kommts:
Immer wenn ich am PC arbeite, bzw. schon im Leerlaufbetrieb, ist der Fernsehempfang gestört (Ton stottert, Bildaussetzer). Unter Prozessor-Vollast ist qualitatives Fernsehen quasi nicht mehr möglich.

Zum Test hab ich die Seitenscheibe komplett mit Alu-Folie überklebt und siehe da: die Empfangsstörungen sind beseitigt!

Es stellt sich folgende Frage:
Ein PC-Gehäuse muss die für seinen Einsatzzweck geltenden Normen der CE-Richtinien erfüllen. Hier gilt auch die EMV-Richtlinie, bzw. das EMV-Gesetz. Komplette Acryl-Gehäuse dürfen seit jeher nicht für den PC-"Standardeinsatzzweck" verkauft werden, sondern lediglich zu Showzwecken, wegen der fehlenden Abschirmung der EM-Strahlung. Darauf wird man beim Kauf auch hingewiesen. Überall kann man entsprechende Hinweise lesen.
In der Bedienungsanleitung der DVB-T-Antenne steht "Der Rundfunkempfang in Innenräume kann [...] beeinträchtigt sein. Kritische Aufstellorte sind [...] in unmittlebarer Nähe von sendenden, elektonischen Geräten." Da der PC jedoch nicht als "sendendes Gerät" gilt, bzw. für diesen Zweck nicht bestimmt ist, trifft meines Erachtens den Hersteller der Antenne keine Schuld. Insbesondere im UHF-Bereich (470-862 MHz) SOLL die Antenne ja sogar empfangen.
Also sollte die EM-Strahlung des PC abgeschirmt sein. Entsprechende Richtlinien gibt es. Ich glaube es gibt den Richtwert E = 3 V/m ür die maximal zulässige Aussendung des PCs in den entsprechenden Frequenzbändern. Durch das Acryl-Seitenteil wird diese Forderung jedoch scheinbar nicht erfüllt.

Auf der Chieftec-Webseite und auch bei allen Shops, die dieses original Chieftec-Seitenteile verkaufen finden sich nirgendwo ein entsprechender Hinweis.
Theoretisch dürfte Chieftech diese PC-Seitenteile nicht für den Einsatzzweck als Tower-Zubehör verkaufen, da die CE-Bestimmungen anscheinend nicht eingehalten wurden.

Wie isses denn mit den anderen Gehäusen, die von vornherein ein Window-Seitenteil mit sich bringen ? Warum dürfen die Verkauft werden?

Was haltet ihr davon ?

MfG
der trinitaucher

ich habe bei mir auch schon bemerkt, dass der empfang merklich schlechter ist, wenn der pc an ist! abstand zum dvbt receiver ca 2m. das gehäuse ist allerdings ein lianli, ohne fenster! also scheint auch bei dem case die abschirmung nich allzu gut zu sein...



mfg
lars

Trini, im Grunde weiss ich was Du meinst und Du hast auch Recht mit Deiner Ausführung, aber nen Plan habe ich davon nicht. *gg*

Ich habe auch ne DVB-T Karte inner Kiste (PCI) und auch ein nicht grad kleines Window in der Seite drin, aber ich kann keine Empfangsstörungen aufgrund des Windows ausmachen.
Trotz dessen, dass ich grad mal im Randbereich des DVB-T Ausstrahlungsbereiches bin, habe ich dennoch 31 Programme und zwar gestochen scharf und ohne Aussetzer!

Das Problem beim DVB-T Empfang ist meiner Meinung nach eher auf den Standort, die Antenne (Verstärkerleistung) bzw. auf die DVB-T Karte selbst zurückzuführen - selbst ein leichtes Verschieben der Antenne kann schon enorme Auswirkungen auf den Empfang haben -> bei der ersten Installation hatte ich mal grad 12 Programme und dann waren noch welche dabei mit Aussetzern (Bild/Tonverschiebung).
Die Antenne ne handbreit auffe Fensterbank verschoben und ein erneuter Sender-Scan haben geholfen-läuft astrein.

Da Du in Berlin bist und quasi ganz Berlin komplett ausgebaut ist (selbst große Teile Brandenburgs sind schon ausgebaut!), dürfte dies nicht Dein Problem sein.
Das Window mag zwar nicht der CE-Norm entsprechen, aber ich habe z.B. keinerlei Probleme mit dem Empfang und dem Window - von daher kann ich dazu keinerlei Verbindung herstellen.

Ich tippe mal vorsichtig auf die Antenne selbst (evtl. eine zu schwache Verstärkerleistung, oder nicht richtig ausgerichtet).
Die Antenne war nicht zufällig bei DVB-T Karte dabei ?
Ich hatte nämlich vor der jetzigen Karte, einen DVB-T USB Stick samt Antenne - die konnste getrost in den Müll werfen, bzw. gleich wieder umtauschen.

Versuch mal:
1. Antenne verschieben/ausrichten
2. Ne Antenne dranstöbbeln mit ner grösseren Verstärkerleistung
3. Nach Schleswig-Holstein ziehen.

Btw, gehst jetzt um ne PC DVB-T Karte, oder um Empfangsstörungen am TV+externer DVB-T Box, wenn der PC an ist?

ich glaub er meinte ne externe box, da 3m von pc entfernt ^^

mfg
lars

Mein Reciever/Antenne sind beide extern. Beide von der Fa. Kathrein. Der Epmflang ist normalerweise sehr gut. Ich hab schon alles ausprobiert. Das Problem tritt NUR auf, wenn der PC an ist und bevor ich die Seitenscheibe zugeklebt hatte! Daher überhaupt erst diese Überlegungen.
Wenn ich die Gehäusewand komplett öffne, dann steht das Bild nur noch! Der Empfang wird also durch den PC massiv gestört.

Das prikäre daran:
Die EMV-Richtlinie besagt in etwa "störe niemanden und lasse dich nicht stören". Der bestimmungsgemäße Betrieb darf nicht nennenswert gestört werden .Es hat ja einen Grund, warum komplette Acryl-Gehäuse nicht als PC-Gehäuse verkauft werden dürfen (überall finden sich diese Hinweise). Wenn die Windows die CE-Richtlinien nicht einhalten, dann dürfen sie auch nicht verkauft werden!!! Und genau das ist der Punkt. Die Antenne MUSS empfangen, der PC darf aber niemanden stören, meiner Meinung nach. Das UHF-Frequenzband liegt ja ungefähr in dem Frequenzspektrum des PCs: FSB, Prozessortakt usw.

Wer muss nun dafür sorgen, dass da keine unzulässigen Störungen auftreten?

Die Bundesnetzagentur kümmert sich um sowas. Es gibt sogar eine "Störunghotline". Die kommen wirklich mit nem "Messwagen", kein Witz. Nur habt der meist keine Antenne drauf sondern nur zig Messgeräte an Bord.

Unser Dozent hatte nen Beispiel genannt, wo ne Familie sich Funksteckdosen gekauft hatte, die auf Grund eines in der Nachbarschaft ansässigen Amateurfunkers ständig angegangen sind. Alle eingesetzten Produkte erfüllten die gängigen Vorschriften, zumindest laut der Selbsterklärung der Hersteller (CE ist ja kein TÜV). Er hat nicht gesagt, wie es ausging, aber ich denke mal, die Steckdosen waren nicht störfest genug. Frage war nun, ob die Familie damit leben muss und die Steckdosen evtl. austauschen müssten (wenn es weiterhin stört), oder ob der Funker sein ordnungsgemäß betriebenes Gerät abschalten muss...

Wenn ich ein nicht zugelassenes Gerät kaufe, ist der Fall klar. Aber wie gesagt. Im Fall von Regressansprüchen muss es einen "Schuldigen" geben. Der Karton des Seitenteils hatte ein CE-Zeichen drauf !!! Bei Chieftec (bzw. in Shops) kannste das Teil ordentlich bestellen, OHNE HINWEISE. Genauso wie viele andere Gehäuse mit Window-Seitenteilen.
Chieftec versichert mit dem CE-Zeichen, dass alle für das Produkt geltenden Richtlinien eingehalten wurden.

Kann ich bei Chieftec (nach nun 3 Jahren) meckern? Gewährleistungsansprüche sind offiziell verfallen. Hat Kathrein schuld, weil das Gerät nicht störfest genug ist ? Oder habe ich einfach nur eine ungünstige Konstellation geschaffen, die nicht im Rahmen der CE-Richtlinien nach nationalen Normen zu prüfen ist ?

Fakt ist, der PC stört nicht, wenn ein "ordnungsgemäßes" Seitenteil, bzw. meine behelfemäßige Alu-Schirmung dran ist.
Aber dafür hab ich das Seitenteil aber nicht gekauft. Und das ärgert mich halt.

Mhhh...das geht jetzt irgendwie in Richtung "Rechtsberatung", bzw. ist diese Sachlage von Laien nicht mehr eindeutig klarzustellen.

Ich bleibe dabei, der Verursacher einer Störung, die ggf. mehrere andere Personen betrifft (wie auch immer das im konkreten Fall gelagert sein mag!), ist für den Betrieb dieser Anlage verantwortlich....und ist erstmal in der Ansprechpartner und trägt (ggf. vorrübergehend) die eventuell anfallenden Kosten.
Wird der Verursacher aber, bevor irgendwelche Kosten enstehen, darüber informiert, hat er diese Störung umgehend zu beseitigen.

Inwieweit entstandene Kosten, aufgrund einer eventuell nicht gesetzeskonformen CE/EMV-Zertifizierung von dem Händler oder Hersteller eingefordert werden können, weiss ich nicht.
Die Frage wäre dann, trägt dieser Artikel/Bauteil das CE-oder Prüf-/Testzeichen zurecht, oder nicht und ist das Inverkehrbringen legal, oder nicht.

Du kannst auch ein Kfz-Bauteil, dass als original deklariert wurde und alle Hersteller- und Prüfzeichen besitzt, über ominöse Dritte "günstig" kaufen...ich glaube, wenn Du bestimmten Personen ne Mail zukommen lässt, stempeln sie dir auch den Bundesadler drauf und kleben kleine Fähnchen dran. ... soviel zu irgendwelchen Test-/Prüfzeichen.

Dies wird dann wohl auf dem Rechtswege zu klären sein.

CE -Messungen muss ich nicht zwingend im eigenen Labor machen. Wir lassen unsere Geräte unabhängig testen -> das ist kein Problem. Diese ausreden mit eigenem Labor dienen hauptsächlich dazu Kosten zu sparen und Vorschriften zu umgehen.

Wie aber das WEB bzw. die Angebote darin zeigen nehmen auf CE oder sonstiges ehe nur die wenigsten Rücksicht. Die Kohle zählt da mehr wie die Gesundheit der Kunden.

Übrigens legen wir Wert auf die Einhaltung von CE und co. Auch wenn dieses vielleicht etwas mehr Kosten verursacht kann man nicht so Rücksichtslos nur auf die Gewinnmaximierung gehen das dabei alle Vorschriften missachtet werden.

Guten Morgen !

Eine CE-Erklärung ist doch eine Selbsterklärung des Herstellers. Geprüft werden MUSS dort rein gar nichts. Der Herst. erklärt nur, dass das Produkt, die Produktkombination oder die jeweiligen Einzelteile die jeweils zutreffenden CE-"Richtlinien" (z.Zt. 21 Stück) erfüllen.
Dafür muss nicht mal geprüft werden. Im Entwicklungs-/Fertigungsprozess eines Produktes kann durch entsprechende Kenntnisse der Sachlage einem Verstoß gegen eine der Richlinien vorgebeugt werden.
Ich glaube z.B. das niemand ein Netzwerkkabel auf EMV prüft. Es wird eine der Norm entsprechende Schirmung verbaut und dann is gut. Der Hersteller gibt in der Konformitätserklärung die angewandt Konstruktionsvorschrift/Richtlinie an und fühlt sich auf der sicheren Seite.
Aber Unkenntnis schützt den Hersteller nicht. Verstößt das Produkt dennoch gegen die Richtlinie, so wurde die Konformitätserklärung zu unrecht abgegeben und es droht Vertriebsverbot !!! (In GB z.B. drohen einem Firmenchef sogar Haftstrafen)

Wenn der Hersteller sich in der o.g. Sache nicht sicher ist oder kein entsprechendes Know-How in der Planung/Konstruktion vorhalten kann, kann er das Produkt pürfen lassen, was natürlich widerum Geld kostet.
Welcher Weg gewählt wird bleibt jedoch dem Hersteller überlassen.

Daher denke ich auch, dass verdammt viele Hersteller/Inverkehrbringer allein aus Unkenntnis die Richlinien nicht einhalten. Komplette Acryl-Gehäuse erfüllen für den Einsatz als PC-Gehäuse die geltenden EMV-Richtlinien nicht, das is bekannt. Vielleicht aber denken Hersteller von PCs mit Acryl-Seitenteilen, dass sie die Richtlinien trotzdem einhalten.